Andachten

Weltanschauung (3/4): Die ethische Sicht

Wehe denen, die das Böse gut nennen und das Gute böse, die Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis, die Bitteres süss machen und Süsses bitter! (Jesaja 5,20)

Heute geht es in dieser Serie um die ethische Betrachtung der Weltanschauung. Hier versuche ich primär aus biblisch-ethischer Sicht Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  • Gibt es eine objektive Moral?
  • Was ist gut, was ist böse? / Warum ist gut, gut?
  • Wie handelt man richtig?

Nun, die Moral ist real und sie ist auch objektiv. Im Gegensatz dazu steht unser Gewissen. Es ist fehlbar und kann unterdrückt werden. Ob wir nun eine bestimmte Handlung tun oder lassen, hängt also nicht allein von der Moral ab. Das menschliche Bewusstsein wird erst mit weiteren Faktoren (wie gesellschaftliche Normen, Sitte, Intuition, Prägungen, usw.) zu einer handelden Entscheidung gedrängt.

Woher stammt dann diese „objektive Moral“?

Die Moral gründet in der Aseität1 Gottes. Durch sein Schöpfungsdekret hat er die Moral auch für uns definiert. Dazu steht im Jesaja 61,8 folgendes: „Denn ich, der HERR, liebe das Recht, hasse Raub und Unrecht. Und in Treue werde ich ihnen ihre Belohnung geben und einen ewigen Bund mit ihnen schliessen.“

Wie können wir nach dieser „göttlichen“ Moral handeln, wenn sie vor uns verborgen läge?

Gott kann unser Gewissen durch den Heiligen Geist öffnen und hat „das Handeln nach Gottes Geboten“ in uns verankert. „Wenn nämlich die Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus tun, was das Gesetz gebietet, dann sind sie – obwohl sie das Gesetz nicht haben – sich selbst das Gesetz. Sie zeigen damit, dass ihnen das Gesetz mit allem, was es will und wirkt, ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt davon Zeugnis ab, und ihre Gedanken verklagen oder verteidigen sich gegenseitig.“ (Römer 2, 14-15)

Indem wir in der Bibel lesen, können wir auch die Moral erkennen. „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet.“ (2. Timotheus 3, 16-17)

Wie handelt man nun richtig im Leben? Wenn „gut handeln“ richtig ist, was ist dann gut? Wer wüsste besser Bescheid was gut (für uns) ist als der, der uns erschaffen hat? Gott der Schöpfer hat die Moral für uns erkennbar gemacht, in unserem Gewissen und in seinem Wort. Sein Wort beinhaltet Gebote und Gesetzte welche schlussendlich aber nur zum Schutz und unserem Wohl dienen. So wie ein Vater weiss, was gut für seine Kinder ist (wie z.B. eine heisse Herdplatte nicht zu berühren), so weiss Gott, was gut für seine Geschöpfe ist.

Fazit: Richtig handelt, wer Gottes Gebote hält!

„Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ (1. Johannes 5,3)

Im nächsten und letzten Teil werden wir uns der Soteriologie2 widmen. Ist der Mensch für sein Handeln jemandem Rechenschaft schuldig? Kann der Mensch sich selbst aus dem Sumpf ziehen oder ist er auf Hilfe angewiesen?


1 Aseität ist das unbedingtes Sein Gottes.

2 Soteriologie ist die Lehre von der Erlösung der Menschen.

Ein Gedanke zu „Weltanschauung (3/4): Die ethische Sicht“

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